Heimwegtelefon
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20.12.16
4 mins

Heimwegtelefon

Heimwegtelefon – eine Idee macht Schule …

Es war eine schöne Feier, es gab jede Menge Spaß, etwas Alkohol, neue Bekanntschaften. Die Zeit verging und es wurde spät …und nun steht der Weg nach Hause an. Vielleicht mit Bus und Bahn? Teilweise zu Fuß, durch schlecht beleuchtete Gassen und alleine?

Nicht nur, aber besonders für Frauen kann ein solcher Heimweg mit Sorgen und Ängsten verbunden sein, leider nicht unbegründet. Entgegen der allgemeinen Meinung sind die Zeiten vermutlich nicht schlimmer als früher, auch in der Vergangenheit bestand genug Anlass zur Besorgnis, es wurde nur nicht alles bekannt.

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Anders als in früheren Zeiten gibt es heute aber neue Möglichkeiten, zumindest der Angst entgegenzuwirken und schnelle Hilfe im Fall des Falles zu veranlassen.

Ursprünglich ist die Idee des Heimwegtelefons in Schweden entstanden. Eine Telefonnummer, die gerade in den dunkeln Stunden an den Wochenenden nachts erreichbar ist und einen Gesprächspartner für den Heimweg bietet.

Über die schwedische Grenze hinaus bekannt wurde die Idee aber lange offenbar nicht. Das änderte sich durch 2 junge Frauen aus Berlin. Das schwedische Beispiel fand bei ihnen eine positive Resonanz, schnell mussten sie allerdings feststellen, dass es in Deutschland nichts Vergleichbares gab.

Also wurden sie selbst aktiv. Aus einer kleinen Initiative auf ehrenamtlicher Basis erwuchs im Laufe der Zeit eine Organisation, welche nicht mehr einfach mal neben dem Hauptberuf zu managen war.

Eine solche Hotline kann selbstverständlich nur sinnvoll funktionieren wenn sie auch regelmäßig erreichbar ist. Es wird also zuverlässiges „Personal“ gebraucht das auch die Eignung und Motivation hat. Vertrauenswürdigkeit, Empathie und Ernsthaftigkeit sind sicherlich Grundvoraussetzungen für einen Job, bei dem man anderen Menschen angst nehmen und Sicherheit vermitteln soll.

Die Organisation von (ehrenamtlichen) Mitarbeitern, der technischen Mittel, Klärung rechtlicher Fragen und Öffentlichkeitsarbeit sind schon für Start-ups mit klaren Zielen und Businessplan eine Herausforderung, bei einer eher zufällig entstandenen Initiative können sie aber schnell zu einem vorzeitigen Ende führen.

Doch das Berliner Heimwegtelefon hat sich neu gesammelt und einen weiteren Anlauf genommen.

Was im skandinavischen Norden begann, fand seinen Weg über Berlin und Deutschland nun auch seinen Weg ins österreichische Graz. Dort ging im November ebenfalls ein Heimwegtelefon an den Start. Der Unterschied: In Graz wurde die öffentliche Hand tätig, denn das Grazer Heimwegtelefon wird von der Ordnungswache organisiert.

Das Grundprinzip ist das gleiche und offensichtlich hat man auch auf staatlicher Seite den Sinn und Bedarf erkannt.

Doch es mag manchen geben, der Sinn und Bedarf anzweifelt, so wie es bei allen neuen Ideen oft der Fall ist.

Also hier einmal ganz konkret die Frage: Bringt das eigentlich was?

Zunächst wird jedem klar sein dass ein Raubüberfall, der entschlossen durchgeführt werden WILL auch durch ein Telefongespräch nicht verhindert werden kann.

Was aber auch in diesem Fall ein ganz konkreter Vorteil ist: es kann sofort die Polizei verständigt werden und somit schnellstmöglich Hilfe angefordert werden.

Denn ein Teil der Heimwegtelefonie besteht darin, immer wieder Ortsangaben Mittzuteilen. Der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung kann also unmittelbar reagieren und alleine das kann im günstigsten Fall das Schlimmste noch verhindern, ansonsten zumindest die Strafverfolgung erleichtern.

Dass diese Möglichkeit besteht, wirkt andererseits bereits abschreckend auf all´ die „bösen Buben“, die nicht entschlossen und organisiert sind, sondern allenfalls üble kleine Zeitgenossen, die es nur auf wehrlose Opfer abgesehen haben, bei eigenem Risiko aber lieber das Weite suchen, und das sind wahrscheinlich die meisten Gestalten, die sich nachts mit zweifelhaften Absichten herumtreiben.

Nicht zuletzt bringt das Telefonat dem Anrufer oder der Anruferin ein größeres Sicherheitsgefühl. Das Selbstbewusstsein ist gestärkt und alleine dadurch wird ein ganz anderes Auftreten nach außen erzeugt. Jeder Psychologe wird bestätigen, dass dies ein nicht zu unterschätzender Effekt ist.

Fazit: das Heimwegtelefon ist für jeden eine tolle Sache, der es nutzen möchte….und ein gelungenes Beispiel wie gute Ideen Schule machen können …

Heimwegtelefon Deutschland aktuell erreichbar

Do           20 - 24h     

Fr + Sa   22 - 4h

 030 – 120 74 182 (übliche  Telefongebühren)

 

Heimwegtelefon Graz:

Fr, Sa und vor Feiertagen   23 – 3h

0316/872-2277

 

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Heimwegtelefon Graz
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Es war eine schöne Feier, es gab jede Menge Spaß, etwas Alkohol, neue Bekanntschaften. Die Zeit verging und es wurde spät …und nun steht der Weg nach Hause an. Vielleicht mit Bus und Bahn? Teilweise zu Fuß, durch schlecht beleuchtete Gassen und alleine?

Nicht nur, aber besonders für Frauen kann ein solcher Heimweg mit Sorgen und Ängsten verbunden sein, leider nicht unbegründet. Entgegen der allgemeinen Meinung sind die Zeiten vermutlich nicht schlimmer als früher, auch in der Vergangenheit bestand genug Anlass zur Besorgnis, es wurde nur nicht alles bekannt.

Anders als in früheren Zeiten gibt es heute aber neue Möglichkeiten, zumindest der Angst entgegenzuwirken und schnelle Hilfe im Fall des Falles zu veranlassen.

Ursprünglich ist die Idee des Heimwegtelefons in Schweden entstanden. Eine Telefonnummer, die gerade in den dunkeln Stunden an den Wochenenden nachts erreichbar ist und einen Gesprächspartner für den Heimweg bietet.

Über die schwedische Grenze hinaus bekannt wurde die Idee aber lange offenbar nicht. Das änderte sich durch 2 junge Frauen aus Berlin. Das schwedische Beispiel fand bei ihnen eine positive Resonanz, schnell mussten sie allerdings feststellen, dass es in Deutschland nichts Vergleichbares gab.

Also wurden sie selbst aktiv. Aus einer kleinen Initiative auf ehrenamtlicher Basis erwuchs im Laufe der Zeit eine Organisation, welche nicht mehr einfach mal neben dem Hauptberuf zu managen war.

Eine solche Hotline kann selbstverständlich nur sinnvoll funktionieren wenn sie auch regelmäßig erreichbar ist. Es wird also zuverlässiges „Personal“ gebraucht das auch die Eignung und Motivation hat. Vertrauenswürdigkeit, Empathie und Ernsthaftigkeit sind sicherlich Grundvoraussetzungen für einen Job, bei dem man anderen Menschen angst nehmen und Sicherheit vermitteln soll.

Die Organisation von (ehrenamtlichen) Mitarbeitern, der technischen Mittel, Klärung rechtlicher Fragen und Öffentlichkeitsarbeit sind schon für Start-ups mit klaren Zielen und Businessplan eine Herausforderung, bei einer eher zufällig entstandenen Initiative können sie aber schnell zu einem vorzeitigen Ende führen.

Doch das Berliner Heimwegtelefon hat sich neu gesammelt und einen weiteren Anlauf genommen.

Was im skandinavischen Norden begann, fand seinen Weg über Berlin und Deutschland nun auch seinen Weg ins österreichische Graz. Dort ging im November ebenfalls ein Heimwegtelefon an den Start. Der Unterschied: In Graz wurde die öffentliche Hand tätig, denn das Grazer Heimwegtelefon wird von der Ordnungswache organisiert.

Das Grundprinzip ist das gleiche und offensichtlich hat man auch auf staatlicher Seite den Sinn und Bedarf erkannt.

Doch es mag manchen geben, der Sinn und Bedarf anzweifelt, so wie es bei allen neuen Ideen oft der Fall ist.

Also hier einmal ganz konkret die Frage: Bringt das eigentlich was?

Zunächst wird jedem klar sein dass ein Raubüberfall, der entschlossen durchgeführt werden WILL auch durch ein Telefongespräch nicht verhindert werden kann.

Was aber auch in diesem Fall ein ganz konkreter Vorteil ist: es kann sofort die Polizei verständigt werden und somit schnellstmöglich Hilfe angefordert werden.

Denn ein Teil der Heimwegtelefonie besteht darin, immer wieder Ortsangaben Mittzuteilen. Der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung kann also unmittelbar reagieren und alleine das kann im günstigsten Fall das Schlimmste noch verhindern, ansonsten zumindest die Strafverfolgung erleichtern.

Dass diese Möglichkeit besteht, wirkt andererseits bereits abschreckend auf all´ die „bösen Buben“, die nicht entschlossen und organisiert sind, sondern allenfalls üble kleine Zeitgenossen, die es nur auf wehrlose Opfer abgesehen haben, bei eigenem Risiko aber lieber das Weite suchen, und das sind wahrscheinlich die meisten Gestalten, die sich nachts mit zweifelhaften Absichten herumtreiben.

Nicht zuletzt bringt das Telefonat dem Anrufer oder der Anruferin ein größeres Sicherheitsgefühl. Das Selbstbewusstsein ist gestärkt und alleine dadurch wird ein ganz anderes Auftreten nach außen erzeugt. Jeder Psychologe wird bestätigen, dass dies ein nicht zu unterschätzender Effekt ist.

Fazit: das Heimwegtelefon ist für jeden eine tolle Sache, der es nutzen möchte….und ein gelungenes Beispiel wie gute Ideen Schule machen können …

 

Heimwegtelefon Deutschland aktuell erreichbar:  

Do           20 – 24h     

Fr + Sa   22 – 4h

 030 – 120 74 182 (übliche  Telefongebühren)

 

Heimwegtelefon Graz:

Fr, Sa und vor Feiertagen   23 – 3h

0316/872-2277

 

Quellen:

http://www.heimwegtelefon.de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimwegtelefon

http://www.frauenzimmer.de/cms/heimwegtelefon-die-kostenlose-hotline-fuer-den-sicheren-nachhauseweg-1813110.html

http://derstandard.at/2000046908987/Graz-bietet-als-erste-Stadt-Oesterreichs-Heimweg-Telefon-und-App

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5112112/HeimwegTelefon-soll-Grazer-sicher-nach-Hause-bringen